Das Sicherheitsparadoxon

15 Oktober 2021
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Am Arbeitsplatz, in allen Bereichen, gehen Sicherheit und Risikowahrnehmung Hand in Hand. Um eine sichere Einstellung und ein sicheres Verhalten an den Tag zu legen und damit Unfälle zu vermeiden, ist ein hohes Maß an Risikowahrnehmung unabdingbar, an dem es jedoch häufig mangelt.

 

SIND RISIKO UND GEFAHR AUSTAUSCHBAR?

 

Nicht wirklich! Beide Begriffe beziehen sich auf etwas, das unangenehme Folgen haben könnte, aber sie haben zwei unterschiedliche Bedeutungen.

Die Gefahr bezieht sich auf eine Eigenschaft des Objekts oder der Situation, die Schaden verursachen kann. Sie ist eng mit dem Objekt verbunden, auf das sie sich bezieht. Wenn ein Stoff gefährlich ist, ist er gefährlich, unabhängig davon, wer ihn verwendet.

Das Konzept des Risikos hingegen ist subjektiv: Es handelt sich um eine Bewertung der Möglichkeit, mit einer Gefahr in Kontakt zu kommen, und des daraus resultierenden Schadens.

Das Berufsrisiko ist also die Bewertung der Wahrscheinlichkeit, dass der Arbeitnehmer mit der Gefahr in Berührung kommt, im Verhältnis zum Schweregrad des Schadens, den der Arbeitnehmer erleiden könnte.

 

WAS IST RISIKOWAHRNEHMUNG?

 

Die Wahrnehmung von Risiken und Sicherheit am Arbeitsplatz ist eine Bewertung der Gefahr, die jeder Einzelne verarbeitet und einer bestimmten Situation zuschreibt.

Das Problem liegt jedoch in der Subjektivität, mit der diese Einschätzung vorgenommen wird. Die Arbeitnehmer stützen sich bei ihrer Einschätzung nicht auf bestimmte mathematische Daten, sondern auf ihre eigenen persönlichen Denkweisen und Gewohnheiten. Häufig beeinflussen Emotionen und Wissen die Risikowahrnehmung eines Arbeitnehmers, die dazu neigt, das tatsächliche Risiko zu unterschätzen.

 

WARUM ES SINKT.

 

Es gibt eine Reihe von Variablen, die die Risikowahrnehmung beeinflussen, wie z. B.: Alter, Geschlecht, Kultur, Gesundheitszustand, Bildungsniveau usw.,

Entscheidend ist jedoch die Gewohnheit.

Wenn ein Arbeitnehmer häufig einem Risiko ausgesetzt ist, wird er sich dessen so bewusst, dass er es nicht mehr als solches wahrnimmt und unvorsichtig wird.

Oder aber die Seltenheit eines bestimmten Risikos führt zu der Überzeugung, dass es nicht notwendig ist, Vorkehrungen dagegen zu treffen.

Es gibt noch viele andere Faktoren, wie zum Beispiel die Erfahrung. Wer über mehr Berufserfahrung verfügt, kennt die Gefahren besser und ist daher sicherer im Umgang mit möglichen Risiken, was zu einer geringeren Risikowahrnehmung führt.

Paradoxerweise verringert auch eine Schulung in Sicherheitsverfahren die Risikowahrnehmung eines Arbeitnehmers, weil er glaubt, die Situation und damit die Gefahr besser unter Kontrolle zu haben.

 

WIE MAN HANDELN MUSS.

 

Der beste Weg, um mögliche Unfälle zu reduzieren, ist die Ermittlung der Gefahrenwahrnehmung, die der Unternehmensorganisation erhebliche Vorteile bringen kann. Wenn man weiß, wie stark die Arbeitnehmer die Gefahr wahrnehmen, kann man die internen Ziele für die Unfallverhütung und den Schutz vor Gefahren leichter neu definieren.

Der Arbeitgeber kann darauf angemessen reagieren, z. B. mit geeigneten Formen der Kommunikation, Beratung, Überwachung, Kontrolle oder Koordination, mit Informationen über den Zusammenhang zwischen Unfällen und Risikowahrnehmung oder mit einem Schulungsprogramm durch Techniker und Bediener mit Fachkenntnissen in Arbeitspsychologie, Sicherheit und Gesundheit.

Idealerweise sollte es eine kontinuierliche Ausbildung und gute Schulung der Arbeitnehmer sowie umfassende Informationsprozesse innerhalb des Unternehmens geben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass jeder Mensch seine eigene Sicht der Realität hat, die manchmal dazu neigt, die Wahrnehmung von Risiken und Gefahren zu verzerren. Daher muss ein Unternehmen versuchen, seine Mitarbeiter zu überwachen und ihnen stets ein hohes Maß an Aufmerksamkeit zu schenken, da sonst die Gefahr besteht, die Situation auf die leichte Schulter zu nehmen und schlimme Unfälle zu verursachen.

 


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